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Weiterbildung: Gig Learning Mit dem Wachstum der Gig Economy wird die Arbeitswelt immer kleinteiliger. Das wird sich auch auf Aus- und Weiterbildung auswirken. Sie wird schneller und kostengünstiger – vielleicht weniger gut, aber für den jeweiligen Zweck immer noch gut genug.

Das mit Abstand grösste Weiterbildungs-Institut der Welt heisst Youtube. Auf dieser Video-Plattform gibt es nichts, was man nicht mit einem Lehrfilm lernen könnte. Vom Rasieren über das Zusammenbauen von Ikea-Regalen bis zur Integralrechnung und der Verwendung von Stilmitteln in deutschen Texten – alles da, so gut wie alles selbstorganisiert, und vieles davon tatsächlich brauchbar. Einmal nach „Life Hacks” suchen (früher nannte man so etwas „Haushaltstipps”), und man wird mit Lern-Videos überschwemmt.

Sicher, die wenigsten davon können mit einer ordentlichen Weiterbildung oder Unterrichtseinheit mithalten (obwohl: Schauen Sie mal in den Kanal „Deutsch in Bildern” hinein, Sie werden sich wünschen, man hätte auch Ihnen auf diese Weise deutsche Grammatik beigebracht); aber für viele Bildungs-Bedürfnisse ist das schon ausreichend. Die im Schnitt zehn Minuten langen Videos der „Khan Academy” etwa vermitteln Schulstoff in kleinen Lernhappen. Und wenn der Appetit beim Essen kommt, gibt es ein fast unbegrenztes Angebot: Allein die Ökonomie-Playlist enthält 130 Lehrvideos.

Nicht nur für die Schulbildung, auch für die Arbeitswelt breitet sich das Häppchenprinzip aus. Ein Fünf-Minuten-Video zur Selbstrepräsentation im Vorstellungsgespräch für Auszubildende brachte es beispielsweise bei YouTube auf eine Million Klicks, und die Berufsinformations-Plattform Watchado bietet Videos, in denen Berufstätige von ihrem Job erzählen. Ein Matching-System ermöglicht Interessenten, unter den Tausenden Videos diejenigen zu finden, bei denen die Personen eine ähnliche Einstellung zu Arbeit und Leben haben wie sie selbst.

Insbesondere durch die Gig Economy, in der man nicht einen grossen Job hat, sondern viele kleine, können kleine Lerneinheiten an die Stelle traditioneller Aus- und Weiterbildung treten. Das muss nicht einmal mit einem Qualitätsverlust verbunden sein. So ist es beispielsweise in vielen Städten für den Erwerb eine Taxi-Lizenz noch erforderlich, das gesamte Strassennetz mehr oder weniger auswendig zu lernen; so als müsste der Fahrer immer noch erst einmal zum Stadtplan greifen, wenn er eine Adresse nicht kennt. Tatsächlich gibt heute der Fahrer, ob Taxi oder Uber, in dieser Situation schlicht bei seinem Navi die Zieladresse ein – und dafür reicht ein 30-Sekunden-Lehrvideo völlig aus.

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